
Die Erde ist ca. 4,5 Milliarden Jahre alt. Seit ca. 40.000 Jahren gibt es Menschen auf ihr. Das sind gerade mal 0,00089 Prozent. Würde man das Alter der Erde in einen 24-Stunden-Tag packen, dann würde der Mensch nur ca. 2 Sekunden lang davon existieren. Quasi von 23:59:58 Uhr bis Mitternacht. Das gibt einem vielleicht eine Vorstellung davon, wie unwichtig wir für diesen Planeten doch eigentlich sind. Zum Vergleich: Dinosaurier existierten ca. 165 Millionen Jahre. Das wären immerhin 3,67 Prozent oder 9 Minuten und 48 Sekunden. 294 Mal so lange, wie die Menschheit.
Die Dinosaurier waren erfolgreicher
Was die Dinosaurier im Vergleich zum Menschen jedoch nicht geschafft haben, ist, dass sie ihrer Lebensart dermaßen ausgebeutet haben, dass er ihnen unter den Füßen wegstirbt und damit für das Aussterben der eigenen Spezies sorgt. Das ist vermutlich auch der Grund, warum die Menschheit nicht annähernd so lange existieren wird, wie die Dinosaurier.
Wir rühmen uns gerne damit, wie fortschrittlich und erfolgreich wir sind. Was wir alles an technischen Wundern geschaffen haben und wie toll wir uns weiterentwickelt haben. Das stimmt jedoch nur dann, wenn man das schnellstmögliche Aussterben als Erfolg sieht. Würde es so etwas wie einen Gott geben, der plastisch gesehen auf uns herabsieht, würde er unser Auftreten und Verlassen der Bühne Erde vermutlich schnell vergessen. Er würde vermutlich in sein Tagebuch schreiben: „Eben habe ich dabei zugesehen, wie eine neue Spezies kurz aufflammte. Von jetzt auf sofort waren sie da, sind aber auch direkt wieder verschwunden. Merkwürdig. Egal, was gibt es sonst so Neues im Universum?“
Überheblichkeit oder Egoismus?
Der Mensch neigt dazu, sich selbst als ungemein wichtig zu empfinden. Wir sehen uns im Mittelpunkt aller Dinge und Geschehnisse stehen, die um uns herum passieren. Vergleicht man uns z.B. mit meinem Kater Sammy, dann fällt auf, dass er sich einen feuchten Dreck darum kümmert, wie wichtig er ist. Er lebt einfach. Die meiste Zeit schläft er. Ist er wach, dann kümmert er sich darum, etwas zu Fressen zu ergattern, oder sitzt im Garten und schaut belanglos aus der Wäsche. Er scheint keinen Drang zu verspüren, sich weiterzuentwickeln. So wie er ist, reicht es ihm aus. Vermutlich weiß er auch nicht, dass er irgendwann sterben wird. Aus diesem Grund kommt ihm auch nicht in den Sinn, darüber nachzudenken, wie er die Lebenszeit am sinnvollsten verbringen könnte. Beneidenswert.
Zurück zu den Menschen. Das was wir als großen Erfolg sehen, nämlich die Entwicklung von neuen Technologien, ist nichts anderes, als mit dem Stückchen Fortschritt, dem Ende ein wenig näher zu kommen. Je schnell der Fortschritt, desto eher das Ende. Man könnte zum Schluss kommen, dass es das Ziel der Menschheit ist, sich schnellstmöglich zu vernichten.
Am Anfang steht das Ende
Nun bin ich seit jeher jemand, der dazu neigt, die Wahrheit zu sehen und sie nicht zu beschönigen, wenn es keinen Grund dafür gibt. Insofern betrachte ich die unausweichliche Zukunft, in der die Menschheit nicht mehr existiert, auch nicht besonders sorgenvoll. Denn wenn es um das Wohl der Erde geht, dann kann nicht Besseres passieren. Ganz egal wie sehr wir den Planeten zerstören, er wird sich von unserer Existenz erholen und neu erblühen. Zumindest so lange, bis er in ca. 7,6 Milliarden Jahren verglüht. Bis dahin werden jede Menge neue Pflanzen entstehen. Vielleicht auch eine menschenähnliche Spezies, die sich früher oder später wieder selbst vernichten wird. Vielleicht wird sie aber auch in archäologischen Studien ermitteln, warum wir Menschen ausgestorben sind und daraus lernen. Wobei es uns heute ja nicht am Wissen mangelt, wie man den Planeten retten könnte. Wir setzen es schlichtweg nicht um.
Wie vorhin erwähnt, sehe ich das Ganze relativ emotionslos. Denn so lange mir nicht klar ist, warum das Universum existiert, woher es kommt bzw. wer es erschaffen hat, macht es keinen Sinn sich über seine eigene Existenz Gedanken zu machen. Es ist eine Gleichung, in der man lediglich die Komponente Mensch zur Verfügung hat. Alle weiteren Dinge sind Spekulationen. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit Hilfe der Wissenschaft immer tiefer in unbekannte Sphären der Existenzforschung vordringen könnten. Irgendwann würden wir erkennen, ob es so etwas wie eine Seele gibt und ob sie nach dem Verfall des menschlichen Körpers weiterexistiert. Bevor es so weit ist, haben wir uns aber längst selbst zerstört. Der Fortschritt ist eben doch der Anfang vom Ende.
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